Wetterchronik
1316
In diesem Jahr wird von zwei großen Wasserfluten in Zwickau berichtet.
Eine am 19. Juni und die andere im August, welche beide an Mühlen, Brücken, Rechen und Flößholz großen Schaden angerichtet haben sollen.
Die Flut im August soll bei Grimma die Augustinerkirche zerstört haben.
1342
22. Juli
Nach starken Regengüssen trat die Mulde aus ihren Ufern und richtete großen Schaden an Brücken, Stegen, Rechen und Grundstücken an.
1355
Im April und Mai trat die Mulde über die Ufer und überschwemmte die Stadt.
1400
In Folge ausbleibender Regenfälle trocknete die Mulde aus.
1432
Ende Juni
Um Johannis begann es langanhaltend zu regnen.
In der Folge verwüstetet Hochwasser unsere Gegend.
1434
22. Juli
Eine große Wasserflut nach anhaltendem Regen.
1472
In diesem Jahr gab es eine große Dürre, von Pfingsten bis zum 8. September regnete es nicht.
1474
In Folge einer langanhaltenden Hitzewelle verdorrten dieses Jahr Gras und Feldfrüchte, es verhungerten viele Menschen.
Auch die häufig vorkommenden Brände konnten durch den Wassermangel nicht gelöscht werden.
1482
Durch ein Gewitter am 1. Juli entzündeten sich zwei Feuer. Eines im oberen Steinweg und ein anderes auf dem Marienturm, wodurch des Türmers Bett in Flammen geriet. Beide Brände wurden gelöscht.
1485
An den Muldenbrücken entstand großer Schaden durch eine Überschwemmung.
Um Weihnachten sei es so warm gewesen, dass man geackert, gesät und das Vieh ausgetrieben habe.
1486
Auf die Weihnachtswärme des Vorjahres folgte ein anhaltend strenger Winter, so dass es, nachdem kurz vor Fastnacht ein Hochwasser großen Schaden anrichtete, Ende April wieder hart fror und großen Schnee legte.
1491
Eine zerstörende Eisfahrt führte am Abend des 4. Februar dazu, dass durch stauendes Eis die Tränkbrücke nebst zwei Jochen weggerissen wurde.
Das Wasser stand zwei Ellen hoch, überflutete den Anger und trieb das Flößholz fort. Das neuerbaute Rats-Fischhaus wurde, wie auch sämtliche Brücken bis Waldenburg durch die Flut zerstört.
Eine zweite Flut gab es im Juni.
1494
20. Januar
Ein ungeheurer Sturm richtete große Verwüstungen in der Stadt an und riss sogar einige Häuser ein.
1500
1. Mai
Nach starkem Regen stieg die Mulde sehr stark an und nahm nicht nur das auf dem Wasser ausgesetzte Flößholz mit, sondern auch einen Teil des Rechens nebst den Brücken.
1504
Eine langanhaltende Dürre im Sommer sorgte für großes Leid.
1505
Erdbeben
1506
19. August
Nach ungeheuren Regengüssen schwollen Landwehrgraben, Planitzer und Moritzbach dermaßen an, dass die ganze Töpfergasse und Frauenvorstadt unter Wasser standen und sich das Wasser in der Margarethenkirche über den Altar ergoss.
1508
Am 29. August herrschte eine Wasserflut in der Stadt.
1511
18. Februar
Eine Eisfahrt reißt die Bierbrücke, mehrere Eisbäume und die Pölbitzer Brücke mit fort. Es entstand großer Schaden.
1513
VAnno Christi 1513, Mittwochs und Donnerstags nach Jubilate (20./21.April) vier Tage vor St.Georgen (23.April) ist um die Gegend Meerane große
Kälte gewesen und es hat ein großer Schnee gelegen.
Von Martini (11.Nov.) bis zum 25. Januar des Folgejahres herrschte anhaltende strenge Kälte, infolge starker Wasser und Brotmangel in der Stadt auftrat.
Andere Quellen berichten sogar von einem Anhalten der Kälte "biss in die Fasten" (1.März - 12.April).
1515
21. Juli
Nach langanhaltendem Regenwetter trat die Mulde über die Ufer und schwemmte alles Flößholz fort, zerstörte Hans Francks Färbhaus und richtete großen Schaden an Brücken, Stegen, Rechen und Mühlen an.
1516
Den 30. Januar schlug ein Blitz in den Turm der Marienkirche und zerstörte den Glockenturm.
Am 2. und 3. Juli Hochwasser.
1517
6. Januar
Eine große Eisfahrt richtete Schaden an Gebäuden, Mühlwerken und Gärten an. Im Stadtgraben stand das Wasser gleich mit der Mulde.
1519
14. April
Während eines schweren Gewitters schlägt zweimal der Blitz in den Marienturm ein. Beim ersten Einschlag werden ein mit dem Läuten beschäftigter Schreiber und ein Schüler getötet. Beim zweiten Einschlag läutete die Geigerglocke von allein.
1523
Im Juni und Juli litt Zwickau unter drei Wasserfluten.
1524
Um Pfingsten (15.Mai) ist so große Kälte eingefallen, dass die Gänse auf dem Eis gehen konnten.
1525
16. Juli
"Ein mächtig großes Wetter, das Steine (Meteoriten?) geworfen, die einer Hand dick auf der Gassen gelegen und großen Schaden angerichtet."
(Zitat aus Herzogs Chronik)
1526
13. Mai
Eine Wasserflut richtete großen Schaden an Flößholz und Gebäuden an.
1529
Im Februar blühten die Veilchen, während mitte April heftige Kälte mit großem Schnee einfiel, worauf wieder ein nasser Sommer folgte.
12. August
Infolge dreitägigen ununterbrochenen Regens trat die Mulde über die Ufer und zerstörte alle Brücken, Stege und Wehre der Stadt und Umgebung.
Ebenfalls wurden Rechen und Lehrwände, einige Häuser und Ställe auf dem Sande und das Rechenhaus auf dem Holzanger zerstört. Aus den Grabenhäusern mußten deren Bewohner fliehen und nach der Füllung der Stadtgräben drang das Wasser sogar in die Stadt, wo es auf dem schönen Anger und der Hundsgasse in die Häuser ging. Die Flut dauerte von 6 Uhr früh bis 8 Uhr abends.
1532
29. September
Zu Michaelis, während der Holzflöße, eine große Wasserflut.
1535
Um Maria Heimsuchung (2. Juli) wurde Marienthal, Weißenborn und Niederhohndorf von einem schweren Wolkenbruch heimgesucht und es gab großes Unheil.
1537
25. Mai
Durch einen heftigen Sturm wird ein Stück Stadtmauer beim Frauentor eingerissen.
Ebenfalls erwähnt werden starke Regengüsse welche der Mulde Hochwasser brachten. Dadurch wurde der Rechen zerstört und viel Flößholz fortgespült.
1538
Das Jahr begann mit einer solchen ungewöhnlich warmen Temperatur, dass zum Neujahrstag und hohen Neujahrstage die Mädchen Veilchen und Kornblumenkränze trugen, worauf ein Sommer mit großer Dürre folgte.
1539
In diesem Jahr wird von vier Wasserfluten berichtet.
Bei der ersten am Palmsonntag (30. März) wurde viel Flößholz mitgerissen.
Bei der zweiten Flut am 12. September, nach dreitägigen anhaltenden Regengüssen, drang die angeschwollene Mulde in den Stadtgraben, zerstörte den großen Rechen und nahm vom kleinen Rechen mehrere Joche, sowie viel Bauholz vom Holzanger und Zimmerhof, und viel Flößholz mit.
Die dritte Flut am 27. September nahm 2 Joche von der Tränkbrücke und das Reißwehr mit.
Am heiligen Christtage (24. Dezember) staute sich in Folge des Tauwetters das Eis an der Tränkbrücke und blieb bis zum 6. Januar stehen, wodurch das Wasser so angestaut wurde, dass es wieder großen Schaden anrichtete und in Bockwa mehrere Stücken Vieh ersäufte.
1540
Im April richteten am 1. und 14. zwei Fluten großen Schaden an Rechen, Stegen und Flößholz an.
Im folgenden Sommer stellte sich eine solche Hitze und Dürre ein, dass weit und breit großer Wassermangel entstand und im Erzgebirge sogar mehrere Wälder sich von selbst entzündeten.
In diesem Jahr wurden in der Mulde auch viele Lachse gefangen.
Am 25. Juni gab es ein Erdbeben, das man im ganzen Erzgebirge, besonders in Chemnitz verspürte.
1543
4. April
Ein Hochwasser führte viel Flößholz mit fort und der Rechenmeister Otto verunglückte.
Zu Pfingsten fror es Eis.
Im November trat große Kälte ein.
1544
Die große Kälte hielt bis Anfang Februar an, so dass alle Mühlen einfroren. Darauf folgte im August große Dürre.
1545
Am 18. März durchbrach eine Wasserflut den oberen, sogenannten Schneeberger Rechen.
1546
Eine große Eisfahrt riss am 22. Januar den Röhrensteg und den großen Rechen größtenteils weg, zerstörte den heiligen Geist-, den Schloßmühl- und den Walckersteg, sowie den kleinen und den Schloßmühlrechen völlig. Von der Bierbrücke und dem niederen Wehr wurden Joche weggerissen und es entstand auch sonst großer Schaden.
Am 7. August riss ein Sturm den hölzerenen Verbindungsgang des Schlosses mit der niederen Kirche ein.
1548
22. September
Ein Hochwasser zerstörte einen großen Teil des Schedewitzer Wehres.
Am 19. Dezember zerstörte eine Eisfahrt den Schloßmühlen- und niederen Walkmühlensteg.
1551
Zu Pfingsten zerstörte eine Flut der Mulde, nach anhaltendem Regen, mehrere Brücken und Stege. Vom Anger wurde viel Flößholz weggeschwemmt.
In diesem Jahr wurden wieder sehr viele Lachse in der Mulde gefangen.
1552
In diesem Jahr wird von mehreren Erdbeben im Erzgebirge berichtet. Über das Jahr wurden nicht weniger als 17 Erdstöße verspürt, die zum Teil auch unsere Gegend betrafen. (Lehmanns Schneeberger Chronik)
1555
Am 31. Juli schlug bei einem Gewitter ein Blitz. ins Rathaus und entzündete das Dachreitertürmchen, schlug die Handhaben dreier Drahtklingelzüge in der Rats-, Gerichts- und Kanzleistube ab und zerschmetterte den Türstock der Schultheißstube.
1556
Das Jahr begann mit großen Stürmen, welche am 6. Januar zwei Scheunen einrissen.
Am 30. Dezember gab es eine zerstörende Eisfahrt, wie sie seit 40 Jahren nicht erlebt wurde. Sie nahm nicht nur sämtliche Brücken, die beiden Rechen nebst sämtlichen Flößholz mit, sondern richtete auch an Mühlen und Gebäuden großen Schaden an.
1557
Während man um Johannis (Ende Juni) einheizen mußte, fingen Ende August die Bäume, Mitte Oktober sogar die Rosen wieder an zu blühen, und zu Michaelis (29. September) waren frische Erdbeeren zu haben.
1558
In diesem dürren Jahr richtete ein Raupenplage ungeheuere Verwüstungen an.
1559
6. Juni
Eine große Wasserflut nach anhaltenden Regenfällen zerstörte das Schloßmühlenwehr
Ein harter Winter und hoher Schnee währten von Martini bis Ostern 1560.
1560
Am 19. Juni schwoll während der Holzflöße die Mulde so an, dass am großen Rechen zwei Joch aufgezogen werden mußten um das Flößholz am kleinen Rechen zu halten.
Größeren Schaden verursachte 14 Tage später(1. Juli) eine zweite Flut, welche den Schloßmühlensteg zerstörte und vom Holzanger, der den ganzen Tag unter Wasser stand, eine Menge Holz mit fortschwemmte.
1561
Das Jahr begann mit einem äusserst strengen und anhaltendem Winter.
1562
In den ersten Monaten dieses Jahres richteten ungeheure Stürme, Hagel und Schloßenwetter (Hagelunwetter mit großen Hagelklumpen) großes Unheil an, namentlich am 22. Januar,
sowie am 4., 9., und 11. März.
es Jahres richteten ungeheure Stürme, Hagel und Schloßenwetter (Hagelunwetter mit großen Hagelklumpen) großes Unheil an, namentlich am 22. Januarlich am 22. Januar,
Am 13. März wurde ein prächtiges Polarlicht beobachtet.
1565
Am 23. Februar zerstörte eine Eisfahrt nach lang anhaltender strenger Kälte die Bierbrücke, die Eisbäume der Tränkbrücke, einen großen Teil des großen Rechens, den heiligen Geist- und den Röhrensteg.
Der Winter dauerte dieses Jahr bis in den Mai, noch am 6. Mai schneite es.
Am 30. Mai gab es eine Wasserflut, welche aber nicht näher erläutert wird.
1566
Nach starkem Regen am 11. Mai gab es ein Hochwasser, welches aber keine großen Schäden anrichtete.
1568
Im Januar war es so warm, dass man das Vieh austrieb, ackerte und säte, worauf im Februar nach starken Gewittern sehr viel Schnee fiel.
Am 27. Juli versetzte ein gewaltiges Erdbeben mit Sturmwind das ganze Erzgebirge in Schrecken.
1569
Am 12. Januar verspürte man neuerlich ein Erdbeben im oberen Erzgebirge, auf welches ein ungewöhnlich rauhes Frühjahr und ein gleich kalter dürrer Sommer folgte.
1571
In diesem Jahr gab es einen äusserst strengen Winter, und ein Hagelgewitter am 6. Februar warf Stücken von 1/4 Pfd. Schwere vom Himmel.
1572
Am 23. April schwemmte eine Flut der Mulde wieder etliches an Flößholz weg.
Im August schlug bei einem schweren Gewitter ein Blitz in den Kaufhausturm (Gewandhausturm) ein und beschädigte die Geigerglocke so, dass sie umgegossen werden musste.
1573
13. August
Durch 24 stündigen unaufhörlichen Regen gab es eine der fürchterlichsten Überschwemmungen.
Die Mulde drang nach Anfüllung des Stadtgrabens durch das Tränktor und die 3 Pforten der Stadt und riss nicht nur alle Brücken, Stege und Rechen nebst sämtlichen Angerholz, vielem Bauholz und anderem Material mit fort sondern zerstörte auch sämtliche Häuser auf dem Sande (in der Nähe der heutigen "Glück Auf Brücke") sowie die Opitzsche Papiermühle hinter der Schloßmühle.
Alle Häuser auf der Asch, dem Gerber- und Tränktorgraben, in der niederen Vorstadt und der ganze nordöstliche Teil der inneren Stadt stand unter Wasser. In der Katharinenkirche 1 1/4 Ellen und in der Mittelmühle sogar 2 1/2 Ellen hoch.
Das Armbrustschützenhaus stürzte am nächsten Tag durch Unterwaschung zusammen.
Der Flut vielen auch mehrere Menschen zum Opfer.
In Schneeberg soll das Hochwasser (Lehmanns Schneeberger Chronik) ebenfalls schrecklich gewirtschaftet haben.
1576
Am 2. Dezember zog bei ziemlicher Kälte früh um 8 Uhr ein schweres Gewitter auf, begleitet von einem heftigen Sturm, der an Gebäuden und Bäumen großen Schaden anrichtete. Auch zu den Weihnachtsfeiertagen soll es Stürme gegeben haben.
1577
Dieses Jahr begann mit einem ungewöhnlich warmen Frühling, indem bereits zu Ostern die Bäume blühten, wogegen es zu Christi Himmelfahrt dickes Eis fror.
1580
Im Herbst herrschte eine langanhaltende große Dürre, durch welche die Flüsse dermaßen versiegten, dass alle Mühlen standen.
1581
Am 7. Januar war die ganze Nacht hindurch ein prächtiges Polarlicht zu sehen.
Am 19. August schlug bei einem Gewitter ein Blitz in die obere Kirchnerwohnung ein, der Brand konnte gelöscht werden.
1585
Am 4. Mai Abends entlud sich ein fürchterliches Gewitter. Hagel und Schloßen von der größe von Nüssen richteten großen Schaden an Getreide und Fenstern an. Nur drei Tage später folgte ein gleich unheilvolles Gewitter.
Am 25. Juni verursachte ein Flut der Mulde erheblichen Schaden an Flößholz.
1587
In diesem Jahr gab es einen sehr strengen Winter, welcher schon im Vorjahr durch strenge Kälte große Not brachte.
Es folgte ein anhaltend nasser Sommer.
Am 24. Mai gab es ein von verheerenden Stürmen begleitetes Erdbeben.
1588
Am 6. Juli schlug bei einem Gewitter der Blitz in die Kirchnerwohnung des Marienturmes.
In diesem Jahr gab es abermals einen kalten Sommer.
1589/1590
Die Glauchauer Chronik erwähnt eine langanhaltende Dürreperiode.
Von Bartholomäi (24.August) 1589 bis Nicolai (6.Dezember) 1590, also 1 Jahr und 15 Wochen, fiel kein durchdringender Regen, daher große Dürre.
Flüsse und Teiche trockneten aus, Fische starben und die Vögel nährten sich von ihnen. Müller und Flößer gingen betteln. Wer mahlen wollte,
mußte die Mühle ziehen helfen. Weder Gras noch Kraut waren vorhanden und das Vieh mußte deshalb geschlachtet werden.
Da galt ein Pfund Fleisch 2-3, 1 Schock Stroh dagegen 30 Gulden.
Herzogs Zwickauer Chronik beschreibt folgendes:
Das Jahr wird durch eine von Pfingsten bis in den November, 38 Wochen lang anhaltenden Dürre geprägt. Brunnen und Bäche versiegten und die Mulde wurde so klein, dass man fast überall trockenen Fußes durchgehen konnte. Das Gras verdorrte und im Erzgebirge entzündeten sich die Wälder von selbst.
Es wird weiterhin von einem, ganz Europa in Schrecken versetzendem Erdbeben am 5. September berichtet, welches aber bei uns keinen großen Schaden anrichtete.
1593
Am 7. Juni gab es ein heftiges Gewitter und der Blitz erschlug zu Marienthal einen Knecht nebst zwei Pferden und unmittelbar darauf eine Kuh im Stall.
1594
Am 1. Juni richtete ein gewaltiger Strum an Gebäuden und Bäumen großen Schaden an.
1595
Durch starkes Tauwetter gab es am 23. Februar ein Hochwasser, welches aber glücklicherweise keine großen Schäden anrichtete.
1596
Um Pfingsten wird von einem wolkenbruchartigen Regenguß in Lichtentanne berichtet, nachdem in einem Wasserriss ein Schatz mit silbernen Bracteaten (Münzen) gefunden wurde.
1597
Am 25. Juli setzte ein heftiges von Blitz und Sturm begleitetes Erdbeben die Stadt in Schrecken.
1598
Von einer eigenartigen Erscheinung wird am 17. Juli berichtet bei der 3 Sonnen und 3 Regenbogen zu gleicher Zeit sichtbar gewesen wären.
Am 16. Dezember 7 Uhr früh verspürte man, nachdem es einige Tage zuvor einen ungeheuren Schnee geworfen hatte, ein heftiges durch ganz Sachsen verbreitetes Erdbeben, welches jedoch ohne erheblichen Schaden vorüber ging.
1600
Nach einem strengen Winter konnte man in der Osterwoche (Anfang April) noch Schlitten fahren.
Im Sommer mißriet wegen großer Dürre das Getreide.
1601
Am 18. November richtet ein Sturm in Wildenfels großen Schaden an.
Der 1. August brachte einen Kälteeinbruch, so daß die Felder mit Reif bedeckt waren.
1604
Im Spätsommer des Jahres trat nach fast fünfwöchigen ununterbrochenen Regens vom 20. August bis 24. September mehrmals die Mulde über die Ufer und führte viel Flößholz weg.
1606
Am 17. März sorgte ein heftiger Sturm für große Verheerungen.
Von Johannis an (Ende Juni) sorgte ein zehnwöchiges unaufhörliches Regenwetter für große Missernten bei Getreide und Obst.
1607
Nach langanhaltendem Regenwetter sorgte am 10. März wieder ein Hochwasser für großen Schaden. Neun Rechen-Joche wurden zerstört, dem Rindenhause auf dem Holzanger tat es groß Schaden und es wurden an die 3000 Klafter Holz weggespült.
1612
Am 11. Dezember richtete ein ungeheurer Sturm in Gärten, Wäldern und Gebäuden großen Schaden an, unter anderem warf er 3 Scheunen, einen Schuppen und einen massiven Hausgiebel ein, wodurch ein benachbartes Häuschen ruiniert wurde.
1616
In diesem Jahr wird von einer großen Dürre berichtet indem es von Walpurgis bis Michaelis fast keinen Tropfen regnete und die Hitze einigemale so hoch gewesen sein soll, dass man Eier an der Sonne sieden konnte. Die Mühlen stockten, das Gras war wie versengt und das Vieh mußte mit Laub gefüttert werden.
Großen Schrecken verursachte am 18. Dezember ein Erdstoß, der jedoch glücklicherweise ohne Schaden abging, nachdem kurz zuvor ein gewaltiger Sturm in Wäldern, Gärten und Gebäuden unerfreuliche Spuren seiner Wirksamkeit hinterlassen hatte.
1617
29. Mai (Himmelfahrt)
Nach mehrtägigen Regengüssen trat die Mulde aus ihren Ufern, füllte den Stadtgraben und drang in die Stadt ein.
Es standen (wie im Jahre 1573) die nordöstliche innere Stadt und die Katharinenkirche unter Wasser.
Erst nachdem man beim unteren Stadttor Löcher in die Stadtmauer brach, floss das Wasser langsam wieder ab.
1618
12. Juni
Die Schäden des vorjährigen Hochwassers waren noch sichtbar als am 12. Juni erneut die Mulde ihr Bett verlies und wieder großen Schaden anrichtete.
Die erst fertig gewordenen Rechen und zwei Joch an der Tränkbrücke wurden zerstört. Vor der Schloßpforte zerstörte die Flut 8 Häuser, wovon eines bis zur Bierbrücke gerissen wurde und erst an dieser zerschellte.
Die Stadt wurde ebenfalls wieder überflutet (laut Schneeberger Chronik soll das Wasser auf dem Markt 2 Ellen hoch gestanden haben).
Gleichzeitig schwoll der Planitzer Bach und richtete in der Töpfergasse und allen angrenzenden Häusern und Grundstücken nicht unbedeutende Zerstörungen an.
In diesem Jahr gab es noch zwei weitere Hochwasser, am 19. und 24. Juli, mit ebenfalls beträchtlichen Schäden.
1619
Am 10. Juli gab es eine Wasserflut welche 1400 Klafter Angerholz mit sich nahm und ein Menschenleben forderte.
1621
Das Jahr begann mit einer dreiwöchigen strengen Kälte und vernichtete das Wintergetreide. Durch eigefrorene Mühlen entstand eine große Mahlnot, so dass man das Getreide kochen mußte.
1622
In diesem Jahr sorgten zwei Fluten am 2. März und am 12. Juni für großen Schaden, von welchen erstere viel Holz wegführte und einem Tuchmacher das Leben kostete, die zweite aber den Rechen durchbrach und in der Schloßmühle übel wirtschaftete.
1625
In diesem Jahr tat ein ungeheurer Sturm am 10. Februar großen Schaden.
Am 26. August schlug bei einem schweren Gewitter der Blitz in das reichlich mit Pulvervorräten gefüllte Zeughaus, warf das steineren Giebelkreuz herunter und führ in dem Gebälk herab, glücklicherweise ohne zu zünden.
1627
Dieses Jahr wird in Herzogs Chronik als "Angstjahr" bezeichnet
28. Mai
Eine große Wasserflut riss eine große Menge Fößholz mit sich und zerstörte viele Wasserbauten.
17. Juni
Mehrere schwere Gewitter um den 17. Juni zerstörten unter anderem den Rösselturm.
22. Juni
Nach starken Regenfällen überflutete der Marienthaler Bach Brückners Vorwerk, den Frauenanger, die halbe Vorstadt und den Moritzgottesacker.
In Marienthal entstand der größte Schaden.
Bis nach Pölbitz wurden alle Stege zerstört.
15. Juli
Schwerer Sturm
27. November
Schwerer Sturm welcher 5 Scheunen auf dem Frauenanger einriß.
18. Dezember
Schwerer Sturm
1629
In diesem Jahr wird von mehreren Hagelunwettern berichtet. Besonders erwähnt wird eines, welches am 28. Juni in Weißenborn, Niederhohndorf, Pölbitz und Eckersbach für Schäden sorgte.
1630
Gleich zu Anfang des Jahres (25. Januar) war ein prächtiges Polarlicht nicht nur in unserer Stadt sondern im ganzen Land sichtbar.
1631
Wegen einer großen Dürre im Juni, bei welcher die Bäche (auch der Moritzbach) größtenteils versiegten, verdarb die Gerste.
1635
Am 17. Mai wurde beim Fischen in der Mulde ein Biber gefangen.
1638
Am 10. Dezember zog Abends nach 8 Uhr, begleitet von einem heftigen Sturm, der großen Schaden besonders in den Wäldern anrichtete, ein schweres Gewitter auf, das zweimal in des Oberkirchners Wohnung einschlug ohne jedoch Schaden anzurichten.
1640
Den 22. Juni nahm eine Wasserflut viel Flößholz mit.
1643
Nach einem schweren Gewitter am 25. März trat eine so heftige Kälte ein, dass alle stehenden Gewässer fest zufroren und Feld- und Gartenfrüchte großen Schaden nahmen. Auf diese Kälte, die fast bis Pfingsten anhielt, folgte eine gewaltige Hitze und Dürre.
Weiterhin wird ein schweres Gewitter am 18. Juni erwähnt, bei welchem ein Blitz in den Hauptturm der niederen Kirche einschlug.
1647
18. Februar
In der Nacht des 18. Februar ereignete sich folgendes Naturereignis.
Bei strenger Kälte beobachtet man am Himmel von Nordwest nach Südost einen Feuerklumpen, welcher blitzschnell mit gewaltigem Krach durch die Luft flog und mit donnerähnlichem Knall zerplatzte.
Auf dem Grundstück des Bauern Jakob Schmidt zu Pöhlau wurde der Meteorit, mit einem Gewicht von 72 Pfund, gefunden.
1650
17. April
Gegen halb Zehn Uhr Abends wurde durch einen Blitzschlag der Marienkirchturm eingeäschert und Glocken und Uhrwerk geschmolzen.
1652
Schwere Gewitter, zum Teil mit Schloßen, richteten im Mai und Juni großen Schaden am Getreide an.
Im Dezember wird noch von einem Kometen berichtet, welcher Furcht und Schrecken verbreitete.
1653
Ende Mai wird in der Gegend um Pöhlau, Reinsdorf und Vielau ein Schloßenwetter erwähnt, welches das Getreide niederschlug.
1654
Gleich zwei Überschwemmungen, am 9. Juni und 3. Juli, werden in diesem Jahr vom Marienthaler- und vom Mittelgrundbach erwähnt.
Am 2. August gab es eine totale Sonnenfinsterniss welche die ganze Stadt in Furcht und Schrecken versetzte.
1655
3. Februar
Durch starkes Tauwetter gab es eine Eisfahrt welche 12 Stunden andauerte und den Röhrensteg, den heiligen Geiststeg und den große Rechen zerstörte, die Tränkbrücke beschädigte und die halbe Bierbrücke wegriss. An Wehren und Wassergebäuden entstand großer Schaden.
Oberhalb und unterhalb der Stadt wurden sämtliche Brücken vernichtet.
8. März
Langanhaltender Regen ließ die Mulde über die Ufer treten und nach Beschädigung des Rechens wurde ein großer Teil des Flößholzes weggespült.
6. Juni
Von gewaltigen Stürmen begleitete, wolkenbruchartige Regenfälle schwellten die Mulde dermaßen an, dass in der Nacht das Wasser des Mühlgrabens den Damm zum Stadtgraben durchbrach und das Wasser durch die Fleischerpforte und das Tränktor in die Stadt eindrang, wo es sich in der Hundsgasse und dem schönen Anger anstaute. Bald stand der ganze nordöstliche Teil der Stadt unter Wasser und es mußte erneut die Stadtmauer am unteren Tor aufgebrochen werden um das Wasser abfließen zu lassen.
1657
Das Jahr begann mit einer strengen Winterkälte.
1658
Eine Eisfahrt am 16. Februar zerstörte den Röhren- und den heiligen Geiststeg, die Ruine der heiligen Geistkirche und tat am Rechen und Lerchenmühlwehr großen Schaden. Auch die Brücken zu Pölbitz und Bockwas wurden stark beschädigt.
1661
Herzog bezeichnet dieses Jahr in seiner Chronik als verhängnisvoll.
Im Januar wüteten heftige Stürme in den Ratswaldungen.
Darauf trieb im Sommer eine anhaltende Dürre die Kornpreise bedeutend in die Höhe, und im August endlich setzte eine Wasserflut, wie sie seit 44 Jahren nicht erlebt worden, Alles in Angst und Schrecken. Nach 14 tägigen fast ununterbrochenen Regengüssen trat am 5. August Nachts die Mulde aus ihren Ufern, schwemmte vom Anger das Flößholz mit fort und setzte die obere Vorstadt nebst dem Tränktorgraben so plötzlich unter Wasser, dass die Leute kaum aus ihren Häusern konnten. Am folgenden Tage brachte der Strom die Trümmer des Bockwaer und Röhrenstegs nebst einer Menge Holz aus dem Gebirge, ja selbst Hausgeräte und Vieh mit. Den höchsten Grad erreichte der Wasserstand am 7. August, wo sämtliche Brücken nebst dem Rechen der zerstörenden Flut erlagen und 3 Häuser fast spurlos verschwanden. Mulde, Mühl- und Stadtgraben bildeten eine Wasserfläche und das Wasser strömte durch die Pforten und das Tränktor in die Stadt. Die ganze untere Hälfte der Stadt stand unter Wasser. Kähne und Flöße mußte man zimmern um den Überschwemmten zu Hilfe zu kommen. Erst am folgenden Tag endete die Not, nachdem man, wie 1617, durch in die Stadtmauern gehauene Löcher dem Wasser Luft gemacht hatte. Der Schaden durch die Flut wird nach Melzer auf eine Tonne Gold geschätzt!
1662
Das Jahr begann mit einem warmen Winter, wogegen am Himmelfahrtstage ( 9. Mai) der Schnee in Massen fiel.
1667
Am 26. Februar richtete eine Eisfahrt bedeutenden Schaden an Rechen und Brücken an.
Der Sommer war so dürre, dass gar kein Holz geflößt werden konnte.
1669
Das Jahr begann mit grimmiger Kälte, so dass viel Vieh in den Ställen erfror.
Die gefürchtete Eisfahrt am 14. Januar ging außer der Zerreissung der Schneeberger Straße ohne weiteren Schaden vorüber.
1672
Die schon zu Martini begonnene strenge Winterkälte hielt bis zu Fastnacht an. Eine Folge derselben war große Mahlnot.
In der zweiten Hälfte des Jahres richteten heftige Stürme in den städtischen Waldungen großen Schaden an.
Am 30. Juni richtete ein Hochwasser der Mulde an Brücken großen Schaden an. Die Flut wurde durch einen Wolkenbruch im Erzgebirge ausgelöst und man fand am Rechen nicht weniger als 14 Leichnahme welche aus dem Gebirge angespült wurden.
Die Glauchauer Vorstadt Wehrdigt stand mehrere Tage unter Wasser.
1673
Am 23. Juni brachte eine Wasserflut viel Flößholz aus Schneeberg mit.
1675
An Maria Heimsuchung (2. Juli) richtete eine Wasserflut besonders am Rechen und anderen Wasserbauten großen Schaden an.
Ein mit zwei Pferden bespannter Wagen stürzte mitsamt der Bierbrücke in die Fluten, wobei eine Frau ums Leben kam.
Zwischen Mulde und Mühlgraben war Alles ein Spiegel und das Wasser drang selbst zur Schloßpforte herein.
1676
Am 7. Juli wird wiederum eine Wasserflut erwähnt, welche den Rechen zerstörte und viel Flößholz mitnahm.
1677
Eine Eisfahrt am 5. Januar richtete erheblichen Schaden an und machte unter anderem den Bau eines neuen Gießrades notwendig.
1679
Das Jahr begann mit einer grimmigen Kälte bei großem Schnee, welcher im Gebirge viel Menschen und Tiere erlagen. Auch bei uns erfror ein Auerbacher Bauer welcher am 1. Februar in Pölbitz gefunden wurde.
1683
Am 20. April gab es nach starken Regengüssem eine Wasserflut, welche in den Häusern am Kuttelhof und an Flößholz viel Schaden anrichtete.
Ein Schloßenwetter am 16. September verschaffte den Glasern einen guten Verdienst.
1684
Auf einen strengen Winter folgte eine solche Dürre, dass sich hin und wieder die Wälder entzündeten und das Vieh aus Futtermangel verschmachtete.
1693
Ein Heuschreckenschwarm, welcher im August das Vogtland verheerend durchzog, verschonte glücklicherweise unsere Gegend.
Am 17. Juli wird noch eine Wasserflut erwähnt und am 31. Juli ein Sturm welcher sogar die Turmspindel (vmtl. Marienturm) krumm bog.
1694
Am 1. Februar gab es eine Eisfahrt bei der Bockwa und Schedewitz unter Wasser standen.
Ein naßkalter Sommer mit einem Hochwasser am 20. Juni prägten dieses Jahr.
Infolge viertägiger Regenfälle und unterirdischer Naturrevolutionen im Erzgebirge wird Zwickau von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht wie man sie noch nie erlebt hatte. Das Wasser drang in die Stadt und stand in der Katharinenkirche 3/4 Ellen höher als vor 33 Jahren und eine halbe Elle höher , als bei der großen Flut des Jahres 1573. Kähne und Flöße wurden gezimmert um den Bewohnern des überschwemmten nordöstlichen Stadtteils zu Hilfe zu kommen. Alle Brücken und Stege, worunter auch die Grabenbrücken vorm Tränktor und den Pforten zerstörte die Flut ebenfalls das Rechenhäuschen, die obere Bretmühle beim Gießrad, Martin Zieglers Haus am Biergässchen, Gottfried Körners Färbhaus, Kirchs Scheune, ja selbst zwei Basteien unterhalb des Tränktors erlagen ihrer Wut. Hauptursache der gewaltigen Überschwemmung war das vor dem Rechen liegende Flößholz, welches auch aus Schneeberg angespült wurde. Der Rechen wurde mit Kanonen zerschossen um das Wasser wieder abfließen zu lassen.
Allein an städtischen Gebäuden wird der Schaden auf 13333 Thaler geschätzt.
1695
Durch heftige Nachtfröste im Mai mißriet in diesem Jahr das Obst.
Am 24. Oktober wurde im Höllgraben unterhalb des Tännigts (nördlich der heutigen Pölbitzer Brücke) ein großer Adler geschossen.
1701
Das Jahr begann mit einem strengen schneereichen Winter, noch am 30. April fiel der Schnee 1/2 Ellen tief.
Am 13. und 20. März leichte Erdbeben, am 24. März ein deutlich bemerkbares Beben.
1703
Bei einem Gewitter am 31. Mai schlug der Blitz in die Marienkirche und riß ein Loch ins Gewölbe über dem Altar.
Am 29. Juni gab es eine Wasserflut welche, bis auf ein starke Beschädigung des Röhrenstegs jedoch keine weiteren Schäden verursachte.
1704
Die abergläubige Welt setzte am 14. Dezember Abends ein Feuermeteor in Schrecken.
1705
Großes Unheil richtete am 11. April ein Sturm an, welcher unter anderem einen Teil der Gottesackermauer umriss und die Turmspindel der Marienkirche verbog, so dass diese kurz darauf ausgetauscht werden mußte.
Acht Tage nach Pfingsten am 25. Mai Nachts fing es unter Blitz und Donner dermaßen an zu schneien, dass am folgenden Tage der Schnee über eine halbe Elle hoch lag und in Gärten und am Getreide großen Schaden tat. Es blieb danach noch vier Wochen lang kalt.
1708
Am 21. Januar Nachts gab es einen schweren Gewittersturm welcher beim Paradiese eine große über 11 Ellen im Umfang messende Linde völlig entwurzelte.
1709
Ein schneereicher strenger Winter mit zwei zerstörenden Eisfahrten (16. Februar und 22. März) eröffnete das Jahr.
Am 9. Juni Nachts schlug bei einem Gewitter ein Blitz gleichzeitig (vmtl. Kugelblitz) in drei Häuser am niederen Steinweg, ohne zu zünden.
1712
Im Februar und April richteten Stürme großen Schaden an.
1714
Das Jahr begann mit heftigen Stürmen, welche in den städtischen Wäldern großen Schaden taten und am 28. Februar den Giebel eines Hauses in der Badergasse einstürzen liess.
Der Sommer brachte schwere Gewitter. Am 13. Juli, wo von allen Seiten her schwarze Wetterwolken sich entluden, schlug der Blitz in ein Haus in der Badergasse ein ohne jedoch größeren Schaden zu verursachen.
1715
Ein anhaltender strenger Winter ließ das Eis auf 2 Ellen (~1,10m) dick anwachsen.
Am 13. Februar brach ein wütender Sturm die Spindel des großen Katharinenkirchturmes ab und richtete überall große Schäden an.
Ein weiterer Sturm mit ähnlichen Schäden wird für den 2. Juli erwähnt.
1719
Ein Sommer mit anhaltender Hitze und großer Dürre ( bis Ende August hatte es 20 Wochen nicht geregnet) erregte große Besorgnis und in der Nachbarschaft gab es große Feuersbrünste, darunter der große Stadtbrand am 12. August in Schneeberg.
1720
Mitte Februar (sowie im Dezember) richteten Strürme in den Wäldern großen Schaden an und noch Anfang April lag tiefer Schnee.
1721
Eine große Wasserflut der Mulde am 23. Juni Nachts zerriss den Rechen und schwemmte viel Flößholz fort. Besonders großen Schaden tat es in dem Wilden Mann, dem Bleichhof, der oberen Walkmühle und in der Schloßmühle. Das Wasser drang sogar in die Stadt und überschwemmte die Burggasse.
Am 16. Juni schlug der Blitz in die Marienkirche und zwar an der selben Stelle wie 1703. Er entzündete den Dachstuhl und beschädigte auch im inneren der Kirche einige Dinge.
1722
Am 19. Juni ging über Marienthal und Königswalde ein verheerender Wolkenbruch nieder.
1723
Der Winter war so warm, dass man schon im Januar die Felder bestellte.
Dagegen gab es am 11. Juli, 7. November und 26./27. Dezember schwere Hochwasser.
Besonders die Flut am 7. November wird erwähnt, bei der an der Schloßmühle und dem Bleichhofe das Wasser zu den Fenstern hineinlief.
1724
Wie im Vorjahr gab es wieder einen höchst milden Winter.
1726
Am 28. Januar wurde das Seidelsche Haus durch anderthalb Ellen hohen Schnee eingedrückt.
1727
Am 14. März war ein schönes Polarlicht sichtbar.
1728
Am 8. Mai schlug der Blitz zweimal in den Marienkirchturm ein ohne zu zünden.
1730
Eine eigentümliche Naturerscheinung war ein großes Fischsterben in der Mulde, vermutlich ausgelöst durch Abwässer des königlichen Vitriolwerks Graul bei Schwarzenberg.
Eine andere Erscheinung gab es Anfang Dezember, wo bei heftiger Kälte mehrere Rebhuhnvölker in die Stadt geflogen kamen.
1731
Am ersten Pfingstfeiertag (13. Mai) fiel Schnee, im Oktober zeigten sich mehrere schöne Polarlichter, und den 16. November richtete ein heftiger Sturm an Gebäuden und Waldungen großen Schaden an.
1733
Großes Unheil richtete eine Wasserflut am 26. Juni Abends an in Folge eines in der Kirchberger und Schneeberger Gegend niedergegangenen Wolkenbruchs. Auch hier goss es 3 Stunden lang dermaßen, dass in der unteren Stadt das Wasser in die Häuser lief und in Weißenborn der sogenannte Mühlteich riß. Die Mulde ruinierte mehrere Bergkeller und richtete besonders in der Schloßmühle großen Schaden an, auch zerstörte die in Niederhasslau die steinerne Mühlgrabenbrücke und brachte eine Menge Schneeberger Flößholz mit. Auch mußte das Tuchmacherwehr in Folge der Flut neu gebaut werden.
In der Christnacht sah man über dem Brückenberg eine feurige Himmelserscheinung (ohne nähere Beschreibung).
1734
Am 28. Februar wütete ein verheerender Sturm, und den 3. Juni (Himmelfahrt) richtete Hagelschlag von der Größe der Hühnereier auf den Stadtfeldern, besonders den südwestlichen, sowie zu Planitz und Stenn, große Verwüstungen an.
1736
Das Jahr wird wieder durch eine Wasserflut bezeichnet, welche am 18. und 19. Juli an Mühlen und anderen Gebäuden, Wegen und Stegen großen Schaden anrichtete.
1737
Am 16. und 17. Dezember waren zwei schöne Polarlichter sichtbar.
1739
In der Nacht des 30. April beobachtete man einen starken Meteoriten, welcher beim Gießrad niederging, ohne jedoch irgendwo eine Spur zu hinterlassen.
Den 29. Juli wird noch eine Wasserflut mit nicht geringen Schäden erwähnt.
1740
Das Jahr begann mit einem außerordentlich strengen, lang anhaltenden Winter, wie er seit Menschengedenken nicht erlebt worden.
Die Temperatur sank einigemale auf -22°Reaumur (-27,5°C). Noch am 4. Mai fiel tiefer Schnee und den 12. Juli fror es noch einmal Eis, worauf anhaltende Regengüsse folgten.
Ungeheuren Schaden richtete den 20. Dezember Abends ein fürchterlicher Sturm in den Kommunhölzern an: allein im Trieschholz brach er 280 Stämme.
1744
Wieder beginnt das Jahr mit einem strengen Winter und eine Eisfahrt am 4. März zerstörte den Röhrensteg und das Lerchenmühlenwehr.
1745
Den 4. Juli schlug während der Vesper der Blitz in den Hauptturm der Marienkirche und betäubte in derselben 5 Menschen, die sich jedoch sämtlich wieder erholten.
1746
In diesem Jahr wiederholte sich zu Anfang Oktober (wie vor 16 Jahren) das seltsame Fischsterben in der Mulde. Acht Tage lang war die bläulich gefärbte Oberfläche des Flusses mit kranken und toten Fischen bedeckt, von welchen indes die armen Leute ohne üble Folgen aßen.
1748
Das Jahr eröffnete ein sehr kalter anhaltender Winter (noch vom 1.- 4. April lag tiefer Schnee), auf welchen ein dürrer Sommer folgte. Erwähnt wird am 14. Mai noch ein Schloßenwetter, welches auf den städtischen Fluren und an Fenstern erheblichen Schaden anrichtete.
Am 12. Dezember verursachte eine Wasserflut an der Schloßmühle und dem Flößholz großen Schaden.
1749
Am 21. Juni, während der Holzflöße, gab es eine Wasserflut welche ein Joch des Rechens zerstörte.
Ein schönes Nordlicht war am 22. September in der Stadt zu sehen.
1750
Ein äußerst gelinder Winter ließ Ende März schon die Obstbäume blühen, wogegen um die Mitte des Mai eintretender, mit Schnee verbundener heftiger Frost nicht geringen Schaden an diesen anrichtete.
Am 10. und 11. Juli ruinierte eine Wasserflut wieder die Schloßmühle und nahm ein Rechenjoch und viel Flößholz mit.
In diesem Jahr werden auch sehr viele Nordlichter erwähnt: am 6. Januar, 3. und 26. Februar, 8. und 30. April und 25. August.
1752
Ein heftiger Gewittersturm richtete in der Nacht des 14./15. Dezember großen Schaden an Gebäuden und in Wäldern an.
1754
Im März des Jahres beobachte man wieder einige schöne Nordlichter.
1755
Das Jahr begann mit strenger Kälte und tiefem Schnee, welcher bis Mitte März lag und im Februar mehrmals allen Verkehr unterbrach, so dass sich selbst die Leipziger Post einmal zum Umkehren genötigt sah. Im Gebirge erfroren viel Menschen.
Vom 12.- 15. Mai taten schwere Gewitter großen Schaden: in Oberhohndorf schlug es am 14. ein und brannte ein Haus weg.
1756
Am 19. Februar und am 29. März richteten Stürme großen Schaden an, wobei bei ersterem wieder die Turmspindel des Marienturms verbogen wurde.
Ein Schloßenwetter am 8. Juni richtet ebenfalls großen Schaden an.
1759
Den 14. September brannte in Vielau, nach einem Blitzeinschlag ein Gut ab, ebenso am 9. Dezember als in Silberstraße bei einem Gewitter ein Gasthof abbrannte.
1760
In diesem Jahr wird von einem strengen Winter berichtet.
1763
Das Jahr begann mit einem strengen Winter wodurch mehrere Wochen die Mühlen stillstanden.
Den 3. Juli schlug während der Vesper der Blitz in die Marienkirche, ohne jedoch zu zünden, während der das Gewitter begleitende wolkenbruchähnliche Regenguss den Kirchleuten erst nach einigen Stunden der Angst die Kirche zu verlassen erlaubte.
1764
Äusserst milde Witterung zu Beginn des Jahres liess im Januar Himmelschlüsseln und Veilchen blühen und Ende März hatten die Bäume schon Früchte angesetzt.
Am 29. Juli beschädigte ein Blitz den Marienkirchturm.
1766
Auf einen strengen Winter folgte ein dürrer Sommer.
1767
Eine strenge Winterkälte (bis Ende Februar) verursachte eine achtwöchige Mahlnot und in Verbindung mit der vorjährigen Dürre ein allgemeines Fischsterben in den Teichen.
Ein große Wasserflut im Dezember wie sie seit 1721 nicht erlebt wurde beendete das Jahr. Nach mehrtägigem Schneefall, der fast sämtliches Leben in der Stadt unterbrochen hatte, setzte am 9. Dezember plötzlich starkes Regenwetter ein. Daraufhin trat nicht nur die Mulde aus ihren Ufern, sondern auch der große Teich (Schwanenteich), der Melzerteich und der Moritzbach; ja letzterer überschwemmte fast den ganzen Frauen- und den Schießanger, sowie die niedere Vorstadt bis zum Becher herauf und bildete mit dem Klaubartsteich ein Wasserfläche.
Das Wasser der Mulde und des Mühlgrabens stieg so schnell, dass die Bewohner auf dem Sande und Silberhof kaum Zeit hatten zu fliehen. Bleiche und Wilder Mann stand eine Elle tief unter Wasser und in der Schloßmühle und Walkmühle lief es zu den Fenstern hinein. Nachmittags 2 Uhr drang bereits die Flut beim Kuttelhof in den Stadtgraben und Abends 6 Uhr war die ganze Stadt ringsum von Wasser umgeben, das beim roten Vorwerk mannshoch und auf dem Vogel- und dürren Anger anderthalb Ellen tief Stand. Erst gegen Mitternacht fiel die Flut, nachdem sie 15 Stunden lang gestanden. In die Stadt selbst war das Wasser diesmal merkwürdigerweise nur zur Schloßpforte eingedrungen und hatte den schönen Anger nebst einem Teil der Hundsgasse überschwemmt.
1768
Den 12. Dezember war ein prächtiges Nordlicht zu beobachten.
1769
Weißenbrunn und Steinpleis traf den 21. Mai Hagelschlag und zu Michaelis fiel in einer Nacht ein solcher Schnee, dass die Äste der Bäume brachen und das Obst großen Schaden litt.
1770
Noch im April lag tiefer Schnee und im Sommer regnete es unaufhörlich, so dass großer Misswachs auftrat.
Eine Menge Nordlichter waren wieder zu sehen, von welchen am 17. September das schönste gewesen sein soll.
Erdbeben Anfang Oktober und November suchten des Obere Erzgebrige heim.
1771
Am 18. März ungewöhnlich hoher Schneefall.
Weiterhin werden mehrere Hochwasser für dieses Jahr verzeichnet.
Den 4. Juni drückte nach anhaltendem Regen das angeflößte Holz die beiden Rechen durch, ebenso wurde der Anger überschwemmt.
Eine zweite Flut wird für den 12. Juni erwähnt, die dritte und schlimmste aber am 30. Juni.
An diesem Tage schwollen Mulde und Bäche dergestalt an, dass das Wasser in den unteren Teil der Stadt drang und Gebäuden und Grundstücken großen Schaden zufügte. Durch die anhaltende Nässe stürzte sogar ein Stück Brückenberg in die Mulde herab.
Im weiteren Verlauf führten anhaltende Nässe und Kälte zu Misswachs und mit Wintereinbruch gab es eine Hungersnot.
1775
Am 4. Juli zog ein schweres Gewitter auf, das an drei Orten einschlug: in der Marienkirche schmolz es einen Altarleuchter ohne jedoch weiteren Schaden anzurichten, während es in einer Scheune auf dem Vogelanger zündete, so dass diese und weitere drei Scheunen niederbrannte.
1776
Das Jahr begann mit einem harten schneereichen Winter. Die Kälte war Ende Januar, wo das Thermometer einigemal -26°Reaumur (-32,5°C) zeigte, so heftig, dass die Bäume Risse bekamen und die Vögel tot aus der Luft herab fielen. Erst zu Lichtmess wurde es gelinder.
Großen Schaden tat auch in Marienthal und weiter hinunter nach Crimmitschau den 13. Juni ein Schloßenwetter, sowie kurz nachher auf den östlichen Fluren des Weichbildes ein Zug Insekten (angeblich geflügelte Raupen).
1778
Den 1. April gab es eine Wasserflut, welche in Folge der Zerstörung des Schneeberger Rechens von dort an die 2000 Klafter Holz mitbrachte.
1781
Am 25. Februar zerstörte eine Eisfahrt das Schloßmühlenwehr.
1783
Eine merkwürdige Naturerscheinung wird in diesem Jahr erwähnt. Vom 19. Juni bis 18. Juli war Höhenrauch zu sehen, welcher sich fast über ganz Europa verbreitete und oft so dicht war, dass man die Sonne nur beim Auf- und Untergang in Gestalt einer blutroten Kugel ohne Strahlen sehen konnte.
(Vulkanausbruch der Lakispalte auf Island)
1784
Auf diesen mit großer Dürre verbundenen Höhenrauch folgte eine äusserst strenger Winter, der bereits im November begann. Das Eis trug Lastwagen, alle Röhrenwasser blieben weg und in den Teichen erfroren sämtliche Fische.
Erst Ende Februar trat Tauwetter ein und verursachte den 26. und 27. eine zerstörende Eisfahrt, wie sie seit Menschengedenken nicht erlebt worden.
Sie vernichtete den Röhrensteg, die Bierbrücke und die Schlossmühlfähre, zerriss die beiden Rechen und sämtliche Wehre, und beschädigte den Pfeiler der Paradiesbrücke stark. Die niedere Vorstadt stand unter Wasser, da gleichzeitig auch der Moritzbach ausgetreten war, und die Lerchenmühle drohte gleich dem Hause der Witwe Riedel einzustürzen.
Auf diesen harten Winter folgte ein kalter Sommer wobei es noch am 10. August starken Frost gab.
1785
Ein noch härterer schneereicher Winter, als der vergangene, ja der kälteste des ganzen 18. Jahrhunderts, eröffnete diese Jahr und hielt mit aller strenge 12 volle Wochen an bis Mitte April. Den 28. Februar erreichte die Kälte den höchsten Grad -28°Reaumur (-35°C), und man hörte wörtlich die Nägel platzen. Die Obstbäume bekamen Risse und erfroren fast sämtlichst.
Eine Eisfahrt am 17. April richtete jedoch keinen Schaden an.
Auf diesen strengen Winter folgte abermals ein nasser Sommer und es entstand Misswachs und große Teuerung.
1786
Am 24. Juli gab es ein große Wasserflut, welche 2 Joch vom Rechen nebst einer Menge Flößholz mitnahm, die obere und mittlere Fähre, sowie den neuerbauten Röhrensteg und die Interims-Bierbrücke zerstörte und den Mühlgrabendamm bei der Lerchenmühle zerriss.
1787
Ein dürres Jahr, weshalb man im Sommer weit und breit herkam, um in den hiesigen Mühlen zu mahlen.
1789
Ein äußerst strenger Winter, der dem von 1785 nur wenig nachstand, eröffnete das Jahr. Mehrere Wochen lang standen im Januar die Mühlen, was auch schon vor Weihnachten der Fall gewesen war. Den 29. Februar brach das Muldeneis und die folgende Eisfahrt zerstörte den Röhrensteg und tat an Gebäuden und Gärten großen Schaden.
1790
Ein heißer und dürrer Sommer bezeichnet dieses Jahr. Wieder kam man aus der Umgegend in die hiesigen Mühlen zum mahlen, da die Bäche ganz versiegt waren.
1791
Anfang Februar fiel der Schnee in solchen Massen, dass er einige Tage lang die Mühlen am Mahlen verhinderte und den Postenlauf unterbrach.
Darauf folgten Anfang März heftige Stürme, welche besonders im Poppenholz großen Schaden anrichteten.
Den 11. August schlug ein mit großen Schloßen verbundenes schweres Gewitter zweimal in der Stadt ein, ohne zu zünden, wogegen die Cainsdorfer Mühle durch Blitzschlag abbrannte.
1794
Das Jahr zeichnete sich durch einen ungewöhnlich zeitigen Frühling und Wohlfeilheit der Lebensmittel aus.
Ein Wetterschlag in die Ostseite der Marienkirche den 20. Juni beschädigte M. Schlegels Leichenstein und zündete im Dachstuhl; doch wurde das Feuer glücklich gelöscht.
1795
Auf einen harten Winter folgte ein kalter und nasser Sommer (noch zu Himmelfahrt schneite es), daher die Ernte mißriet und Teuerung eintrat.
1798
Den 29. Mai verheerte ein Hagelunwetter die Fluren von Marienthal, Lichtentanne, Planitz, Bockwa, Hasslau und Schönau (man fand Stücke von über einem Pfund und darüber).
In der Nacht des 11. Juli traf ein weiteres Hagelunwetter die Städtchen Friedrichsthal und Härtensdorf, wovon alle Feldfrüchte, die Äste an den Bäumen
zerschlagen, und von den Hageln, die von der Größe eines Hühnereis und zackig waren, die Hasen und Vögel getötet, die Schindel- und Ziegeldächer sehr
beschädigt und eine große Menge Fenster zerschlagen wurden.
Dieses Hagelwetter hatte bei Plauen im Vogtlande seinen Anfang genommen, sich bis Freiberg erstreckt und großen Schaden verursacht.
1799
Den 9. Juni betraf die Gegend um Wildenfels, Friedrichsthal, Härtensdorf, Hartenstein, Zschocken, Kalkgrün und Schönau, ein schweres Hagelwetter, ähnlich dem im Vorjahre.
Ein kalter Sommer verursachte anhaltende Teuerung.
1800
Ein dürrer Sommer ließ die Getreidepreise in die Höhe steigen. Wegen der anhaltenden und außerordentlichen Dürre kam man im August selbst von Plauen anher, um in den hiesigen Mühlen zu mahlen.
Den 9. November tat ein ungeheurer Sturm an Gebäuden und in den Wäldern beträchtlichen Schaden (allein im Trieschholz brach er 180 Stämme).
1801
Infolge eines kalten und nassen Sommers anhaltende Not und Teuerung.
1802
16.Mai
Wo die Bäume in voller Blüte standen, schneite es den ganzen Tag ohne Aufhören, es wurde aber diesem ohngeachtet viel Obst und Getreide erbaut;
nur diejenigen erbauten keines, welche aus Besorgnis für Schaden den Schnee von ihren Bäumen und ihrer Saat abgeschüttelt und abgestrichen hatten.
Im Gegensatz dazu berichtet Herzog von anhaltender Dürre, Mißwachs und Mäusefrass weiter steigenden Getreidepreisen.
1804
Der Januar war so warm, dass die Himmelschlüsseln blühten und die Felder bestellt werden konnten, worauf jedoch im Februar noch ein strenger Nachwinter folgte.
1806
Den 12. Mai ging in Härtensdorf ein Wolkenbruch nieder, welcher in Feldern, auch an dem hiesigen herrschaftlichen großen Teiche sowie in Schönau
vielen Schaden verursachte.
1807
In diesem Jahr wird am 13. Juli Abends ein mit Sturm verbundenes Schloßenwetter erwähnt, welches im Marienkirchturm durch Blitzschlag Schaden verursachte und ein Gewitter am 31. August, welches ebenfalls im Turm einschlug, ohne jedoch Schäden zu hinterlassen.
1810
Vom 16. August an sorgte eine siebenwöchige Dürre für große Not bei der weit und breit die Mühlen standen.
1811
Das Jahr zeichnete sich durch große Hitze und Fruchtbarkeit aus. Im August, wo alle Bäche versiegten, zeigte das Thermometer einigemale +30°Reaumur (+37,5°C). Obstbäume blühten zweimal, und ein in der Fleischerpforte stehender Weinstock trug zweimal reife Trauben, das zweite Mal Mitte November.
Am 12. Dezember erschütterte ein Erdeben das obere Erzgebirge, von welchem in Zwickau jedoch nichts zu spüren war.
Anfang Februar erschienen auf dem Schnee eine große Menge grüner Raupen, welche Naturforscher als Larven des Märzenkäfers (cantharis fusca) erkannten.
Die Erscheinung eines Kometen wird ebenfalls erwähnt.
1812
Den 16. Mai traf ein Schloßenwetter die Stadtfluren und das benachbarte Mosel ein Wolkenbruch.
Eine merkwürdige Naturerscheinung waren im Sommer die Massen von weißen Schmetterlingen, die man an feuchten Orten wie betäubt liegen sah, so dass man mit einem Tritte Hunderte vernichten konnte.
1814
Eine Wasserflut am 7. September zerstörte den Rechen und nahm viel Flößholz mit sich.
1816
Auf einen langen kalten und schneereichen Winter - noch zu Ostern (14. April) lag der Schnee eine halbe Elle tief - folgten anhaltende Nässe im Sommer und Mäusefrass, und führten zu totalem Mißwachs. Noch Ende September stand unreifes Getreide auf dem Felde, weshalb auch der Jagdaufgang um vier Wochen verschoben wurde, und erst Mitte Oktober konnte völlig geerntet werden.
1817
Den 28. Juli Nachmittags schlug der Blitz in das Küchlersche Gartenhaus vorm Frauentore, dass total niederbrannte und auch nicht wieder aufgebaut worden ist.
1819
Wie 1818 ist dieses ein fruchtbares Jahr, trotz der großen Hitze, welche den 7. Juli Nachmittags einmal + 33,5°Reaumur (+ 41,9°C) erreichte.
Am 8. Juli dann folgte ein schweres Gewitter mit heftigem Sturm, der Dächer abdeckte und starke Bäume umbrach, wie er denn beim Wilden Mann zwei schöne alte Linden völlig entwurzelte. Schlimmer noch hauste ein zweites mit Schloßen verbundenes Gewitter den 23. Juli Abends 7 Uhr, gerade während des Vogelschießens. Der Blitz erschlug mitten auf dem Schießanger 2 dort spielende Kinder und betäubte ein drittes, während zugleich ein fürchterlicher Sturm losbrach und die Dachselsche Tanzbude niederriss, wobei mehrere darin befindliche Personen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden.
Gleichzeitig erschlug in Marienthal der Blitz 2 Kühe im Stalle und auch anderwärts richtete der Sturm großen Schaden an.
1820
Das Jahr begann mit strenger Kälte, welche am 9. Januar - 21°Reaumur (- 26°C) erreichte.
1821
Das Jahr zeichnete sich durch einen nassen kalten Sommer aus, wodurch zwar die Ernte verzögert wurde, ohne jedoch dadurch zu leiden.
Großen Schaden richtete dagegen den 29. November ein heftiger Sturm an.
1822
Auf einen ungewöhnlich warmen Frühling folgte im Juni anhaltende Dürre, welche nachteilig auf die Ernte einwirkte, daher die Getreidepreise bedeutend stiegen, besonders als später auch noch Mäusefrass im Winterkorn hinzukam.
Amtmann Krauß zu Wildenfels berichtet für dieses Jahr folgendes:
Wegen der großen Dürre vertrocknete besonders auf den Anhöhen vielfach das Gras. Im Herbst führte anhaltende Trockenheit zum Wassermangel,
weil viele Brunnen versiegten. Schon Anfang Dezember fiel starker Frost ein, im Städtchen (Wildenfels) mußte das Wasser beim Gemeindehause geholt
werden, bis wohin das neue Röhrwasser noch erhalten wurde, alle anderen Röhrwasser waren abgefroren.
1823
Ein strenger Winter eröffnete das Jahr und veranlaßte bei dem geringen Wasserstand große Mahlnot, weshalb weit und breit Mahlgäste anher kamen.
Durch Blitzschläge gingen den 14. Juli ein Gut in Niederhohndorf, den 30. September ein Gut in Mülsen St. Jacob und den 6. Oktober ein Gut in Niederschindmaß in Flammen auf.
1824
Den 25. und 26. Juni richtete großes Wasser nicht geringen Schaden an vielen Brücken an und im Schloßgraben stand es anderthalb Ellen hoch.
1826
Ein außerordentlich heißer Sommer brachte zahlreiche Gewitter und verderbliche Schloßenwetter, deren eins am 11. Juni auch die hiesige, Reinsdorfer und Bockwaer Gegend heimsuchte.
1827
Der Januar brachte ungeheure Schneemassen nebst strenger Kälte, welche im Gebirge vielen Menschen das Leben kostete. Erst den 27. Februar begann es zu tauen, und den 1. März nahm die Eisfahrt die Bierbrücke mit, ein Schicksal, das auch die Brücken in Hasslau, Pölbitz und Crossen teilten.
Ohne erheblichen Schaden lief dagegen am 12. Juni eine Wasserflut in Folge starker Regengüsse, die sich in Ebersbrunn zu Hagelschlag und in Sosa sogar zu einem Wolkenbruch gestalteten, ab. Letzteres Unglück kündigte allerhand auf der Mulde angeschwommenes Holzwerk und Hausgeräte an, und bei der Lerchenmühle zog man sogar den Leichnam eines unbekannten Mannes aus dem Wasser.
1830
Ein anhaltender strenger Winter eröffnete das Jahr, welcher dem von 1785 nur wenig nachgab. Schon den 15. November vorigen Jahres hatte es eingewintert. Ab dem 13. Januar standen alle Mühlen und den 4. Februar, wo die Kälte den höchsten Grad erreichte, zeigte das Thermometer -24°Reaumur (-30°C). Man sah Vögel tot aus der Luft fallen und die Fische in den Teichen waren sämtlich erfroren. Erst den 23. Februar trat Tauwetter ein und den 26. brach das Eis der Mulde, das zum Teil eine Dicke von mehr als 2 Ellen (~1,10 Meter) erreicht hatte. Eine furchtbare Eisfahrt, wie sie seit Jahrhunderten nicht erlebt worden, war die Folge. Den 26. Nachmittags staute sich das Eis zwischen dem Rechen und der Schloßmühle und Trieb die Fluten des Stromes über die Ufer, wodurch in Kurzem die Stadtgräben gefüllt und die Häuser auf dem Graben dermaßen unter Wasser gesetzt wurden, dass sich die Bewohner flüchten mußten. Allmählich erreichte nun das Wasser eine solche Höhe, dass es am 27. Nachmittags 2 Uhr durch das Tränktor die beiden Pforten und das Kuppiussche Haus beim Malzhaus drang, um binnen weniger Stunden (bis Abends 6 Uhr) fast die ganze Stadt zu überschwemmen, so dass nur der halbe Markt, der obere Steinweg, Klosterplatz, Kornmarkt, obere Kirchhof, die Klostergasse und die obere Hälfte der Langgasse frei, von den Toren aber nur das obere gangbar blieb. Auf der Hundsgasse drang die Flut durch die Fenster in die Häuser und auf dem schönen Anger stand es über mannshoch, noch höher aber in den Grabenhäusern, aus welchen die wenigen zurückgebliebenen Bewohner nur mit Mühe zu Pferde gerettet werden konnten, während in den Straßen der Stadt zwei sofort auf dem Markte gezimmerte Flöße segelten, mittels welcher die Polizeidiener die gefährdeten Einwohner retteten und die übrigen mit den nötigen Lebensbedürfnissen versahen. In der Nacht fiel zwar das Wasser wieder, so dass die Stadt wieder frei wurde, das Eis aber stand fest trotz aller angewandten Sprengröhren und anderer Zerstörungsmittel, besonders an der Bierbrücke und dem Schloßmühlenwehr, wo wahre Eistürme sich drohend erhoben, die sich, als am 28. auch noch das Schwarzwassereis ankam, zu einem bis nach Cainsdorf hinauf reichenden unübersehbaren Eisgebirge vergrößerten. Erst den 1. März Nachts 11 Uhr begann sich das Eis in Bewegung zu setzen und den 2. Früh 1 Uhr ging der letzte Rest fort. Noch zu Ostern zeugten auf den Ufern liegengebliebene mächtige Eisschollen von diesem Ereignis.
Enorm großen Schaden gab es in der Stadt.
Ein anderes zerstörendes Naturereignis brachte der 25. Mai. Ein heftiger Sturm trieb Nachmittags 4 Uhr ein fürchterliches Gewitter zusammen, dessen tiefhängende grünliche Wolken sich plötzlich in einen Hagelschlag von der Größe welcher Nüsse entluden, der das Winterkorn total vernichtete und alle Fenster nach der Südwestseite zerschlug, so dass zu deren Wiederherstellung die Vorräte der Glaser nicht ausreichten.
Das Unwetter welches von Südwest nach Nordost ganz Deutschland durchzog, tat in Marienthal, Königswalde, Planitz, Vielau und im Mülsengrund ebenfalls erheblichen Schaden.
1834
Das Jahr begann mit einem äußerst gelinden Winter, nachdem im Dezember 1833 (besonders den 18. und 30.) Stürme großen Schaden getan hatten. Anfangs Januar blühten die Himmelschlüsseln und Gänseblümchen, und die Ernte war zeitig und reichlich.
1835
Auch dieses Jahr zeichnete sich durch einen sehr gelinden Winter aus, auf welchen ein heißer und furchtbarer Sommer folgte, der große Mahlnot brachte und deshalb Mahlgäste aus ziemlicher Entfernung nach Zwickau zog.
Den 5. Februar Nachts gab es ein schweres Gewitter mit Sturm.
1844
Am 3. August rutscht nach anhaltendem Regen eine Böschung am Lichtentanner Einschnitt ab, so dass das Widerlager der Straßenbrücke beschädigt wird und das Gewölbe der Brücke einstürzt.
1850
Den 22. Mai wurde durch einen Wolkenbruch der Damm des Schloßteiches zu Wildenfels, der den Teich vom Bett des Härtensdorfer Baches trennt, vom Hochwasser zerstört.
1858
Am 31. Juli verursachte ein Hochwasser mit einem Pegelstand von 4,61 Meter über Normal an der Bierbrücke besonders großen Schaden, sowie in der nördlichen Vorstadt, an der Schloßmühle und am Gasthof "Zum Paradies". In der Innenstadt entstanden vor allem Schäden in der Neu-, Amts-, Bader- und Korngasse. Betroffen waren zudem weitere Häuser Am Silberhof und Auf der Asch. Insgesamt wurden in der Stadt 37 Häuser zerstört und 111 schwer beschädigt.
Auch die Eisenbahnstrecke nach Schwarzenberg wurde beschädigt. Der Verkehr konnte erst am 24. Oktober wieder aufgenommen werden. Der Schaden belief sich auf 360 Tsd. Mark.
In Glauchau wurden am gleichen Tage sogar 81 Gebäude gänzlich zerstört und 326 schwer beschädigt sowie beide Muldenbrücken weggerissen.
1872
Am 5. März gegen 16:00 Uhr erschütterte ein Schwarmbeben im Vogtland auch die Zwickauer Region.
1880
20. Mai
Während eines Gewitters gegen 19 Uhr am Abend ging ein verheerender Wolkenbruch nieder.
In Oberrothenbach staute sich das Wasser am Eisenbahnübergang zehn Meter hoch, überflutete den Bahnkörper und durchbrach die Eisenbahnbrücke,
so daß die Schienen völlig frei hingen.
Der Marienthaler Bach, der Mittelgrundbach und der Moritzbach stiegen um 2 1/2 Meter und setzten ganze Stadtteile unter Wasser.
Metertiefe Löcher riß das Wasser in die Straßen der Stadt Zwickau, Bäume wurden entwurzelt sowie Brücken und Mauern zerstört bzw. niedergedrückt.
1881
Den 13. März erreichte die Mulde nach anhaltenden Regenfällen einen Pegelstand von 2,40 Metern über Normal. In Bockwa, Schedewitz, Pölbitz und der Nordvorstadt kam es zu Überschwemmungen.
1882
Am 30. Mai zertrümmerte ein Hagelschlag Tausende von Fensterscheiben in der Stadt.
1889
In Marienthal führt ein Unwetter zu Hochwasser des Brander und des Marienthaler Baches, welches das Pfarrhaus überschwemmt, Teile des Erblehngutes in Mitleidenschaft zieht und ein Haus zerstört. Am 20. Mai zerstörte ein Hochwasser in Oberrothenbach zwei Brücken.
Im gleichen Jahr(Juni) gab es im nahen Reichenbach ein Hochwasser von welchem hier Bilder zu finden sind.
Ob die Unwetter in Zusammenhang stehen ist nicht bekannt.
1891
Am 1. Mai war im Erzgebirge starker Schneefall zu verzeichnen, so daß viele Züge im Schnee stecken geblieben waren.
1894
Den 26. Juni trat die Mulde über die Ufer und setzte einige Keller unter Wasser.
1897
31. Juli
Unwetter mit Hochwasser
Die Gruben des Bockwaer und Oberhohndorfer Reviers hatten mit dem plötzlichen Hochwasser zu kämpfen.
Schon in den frühen Morgenstunden des Tages war die Dammkrone der Mulde gebrochen.
Der Wasserpegel an der Bierbrücke erreichte 2,96 Meter über Normal.
Die Bergleute setzten Pfosten ein und füllten sie mit Lehm.
Schon Stunden später brach der Straßendamm und die Fluten stürzten in die Bockwaer Senke.
Vom Oberhondorfer Berg aus konnten viele Zuschauer erkennen, wie das Kesselhaus des Falkschachtes in den Fluten versank.
Bereits in den Mittagsstunden des 31. Juli standen alle Steinkohlenwerke im Bockwaer Revier unter Wasser.
Am Nachmittag des 1. August hatte sich ein 430.000 qm großer sichelförmiger See gebildet.
Auch die Innenstadt von Zwickau stand unter Wasser.
Die Eisenbahnlinie Zwickau-Aue wurde eingestellt und die Brücke der Toelle'schen Papierfabrik (Fährbrücke) wurde weggerissen.
Bei dieser großen Überschwemmung kamen glücklicherweise keine Menschen zu Schaden.
Für den 3. Juli wird in den Orten Härtensdorf und Zschocken noch ein Hagelunwetter erwähnt, welches seit 1854 nicht erlebt wurde.
1899e Mai Anfang Juni
1899
Ende Mai Anfang Juni
Durch tagelangen Regen stieg der Pegelstand der Mulde und es kam an einigen Stellen zu Dammbrüchen. Besonders betroffen waren die Prozellanfabrik und der Forst-Schacht in Oberhohndorf in der nähe der heutigen Schedewitzer Brücke.
In Crossen war die Muldebrücke unpassierbar und der Röhrensteg in Zwickau war ebenfalls bedroht.
Der Planitzer Bach richtete im Gebiet um Schedewitz ebenfalls große Schäden an.
Der Schießanger (heute Platz der Völkerfreundschaft) glich einer Seenlandschaft.
Löffler und Peschke erwähnen für den 13. September ein weiteres Hochwasser welches besonders Schedewitz und Bockwa hart traf. Der Damm der Staatsstraße nach Schneeberg wurde auf einer Länge von 180 Metern weggerissen.
Dennoch blieb der Stadt eine Katastrophe wie zwei Jahre zuvor erspart.
1900
Am 31. Juli zerstörte ein Hochwasser den Muldesteg.
1908
2. Juni
Ein Wolkenbruch verursacht in Härtensdorf, Wildenfels und Schönau schwere Schäden an Straße und Brücken.
Erdstöße lassen Fensterscheiben klirren.
1924
Den 15. August gab es ein Hochwasser, wobei an der Bierbrücke ein Stand von 2,86 Metern über dem Normalpegel gemessen wurde. Der Silberhof, Am Asch, die Lindenstraße, Schedewitz und Teile von Pölbitz waren überschwemmt.
1931
Wegen starker Bodensenkungen, als Folge des Bergbaus, trat der Schwanenteich über die Ufer und erforderte eine Erhöhung des Cartaegus-Dammes.
1932
Durch einen markanten Temperaturanstieg, verbunden mit starkem Regen kam es am 4. Januar zum größten Muldehochwasser seit 1897. Der Pegel an der Bierbrücke zeigte 4,17 Meter. Dennoch gab es außer einigen örtlichen Überschwemmungen am Paradies und am Pöhlauer Bach keine nennenswerten Schäden.
Auch der Zschockener Bach führte Hochwasser und überflutete die Wiesen bei der Neumühle und bei der Brennermühle.
1940
Am 24. Februar rutschten nahe am Galgengrund auf etwa 40 m Länge mehrere hundert Kubikmeter Erdmassen die Böschung abwärts in die Mulde (vmtl. durch langanhaltenden Regen).
1949
Am 25. August sorgte zwischen 16:45 und 17:10 Uhr ein Hagelunwetter für Verwüstungen. In einigen Stadtteilen wurde eine bis zu 4cm starke Hagelschicht beobachtet. An der Wetterstation in Oberplanitz fielen innerhalb 25 Minuten 22 Liter Regen pro Quadratmeter.
Im Sommer sorgte außerdem ein starker Einfall von Kartoffelkäfern für hohe Ertragseinbußen auf den Feldern. Laut kommunistischer Propaganda waren die Ursachen hierfür Atombombenversuche der Amerikaner und ein gezielter Abwurf der Käfer.
1954
10. Juli
Die bisher schwerste Unwetterkatastrophe wurde durch eine sogenannte VB-Wetterlage ausgelöst.
Ein Tiefdruckgebiet zog von Oberitalien über Alpen und Böhmerwald zum Erzgebirge.
Am 7. Juli setzte der Regen ein. Allein am 10.07. fielen in Zwickau 99mm, in Glauchau 77mm und in Chemnitz 58mm. Das entspricht dem ungefähren Monatssoll im Südwestsachsen.
Der Pegelstand der Mulde lag am 10. Juli bei 4,78 Meter am Pegel Pölbitz,
Normal sind ~ 0,8 -1,20 Meter, an der Bierbrücke wurden sogar über 6 Meter gemessen.
Durch die enormen Wassermassen wurden die Dämme im Stadtgebiet unterspült und in der Nacht brach unterhalb der Paradiesbrücke der Damm.
Die Innenstadt stand über 2 Meter unter Wasser. Die Hochwassermarke am Rathaus liegt bei 2,10 Meter, im Dom St.Marien stand das Wasser 1,60 Meter hoch, in der Bockwaer Senke 9 Meter hoch.
Die Fläche des überfluteten Gebietes betrug in Zwickau 225 ha.
Im Stadtkreis waren 741 Häuser mit 10000 Einwohnern überschwemmt bzw. eingeschlossen.
Nach dem Abfließen des Wassers mußten 2400 Kubikmeter Schlamm beräumt werden.
Entlang der Mulde entstanden zwischen Aue, Zwickau, Glauchau, Waldenburg und Penig enorme Schäden.
1956
Klirrender Frost beherrscht Anfang des Jahres die Stadt. Am 11. Februar sank die Temperatur auf -26°C. Der strenge Winter lässt viele Gas- und Wasserleitungen zu Bruch gehen, die Gaslieferung im Stadtzentrum kommt nahezu zum Erliegen und aus Betrieben der Stadt sind zusätzliche Arbeitskräfte im Einsatz um die Schäden zu beheben. Auch die Eisenbahner kämpfen am Hauptbahnhof mit eingefrorenen Weichen, welche mühsam aufgetaut werden müssen um den Verkehr aufrecht zu erhalten.
1961
Den 7. Juli wird der Kreis Zwickau von schwerem Hagelschlag heimgesucht.
In Wilkau-Haßlau mussten 18 Laster von einer Straßenkreuzung die angeschwemmten Schlammmassen abtransportieren. In Zschocken, Schönfels und anderen Orten gab es Totalschaden auf mehreren Hektar Getreide und Klee.
Am 27. Juli rückte die Feuerwehr nach Schedewitz aus, um nach einem Haldenrutsch das Abfließen der gestauten Mulde zu erreichen. Etwa 10.000 Kubikmeter einer Halde hatten das Muldenbett auf 50 Meter Länge zugeschüttet.
1974
Hochwasser
Pegel Pölbitz 4,32 Meter
Durch die erhöhten Dämme und die damals schon in Betrieb befindliche Talsperre Eibenstock wurde jedoch größeres Unheil vermieden.
1978
Am 30. und 31. Dezember führten Regen, der wegen der bodennahen Kaltluft sofort gefror, und nachfolgende Schneefälle zu einem Zusammenbruch der Energieversorgung. Durch ausgefallene Heizungen und Kühlanlagen entstanden auch in Zwickau Millionenschäden. Die Strombelieferung wurde zeitweilig rationiert.
1980
Vom 23. zum 24. April brachte ein Unwetter eine 40 cm starke nasse Neuschneedecke, die durch ihr Gewicht in den Wäldern und Parkanlagen starke Baumschäden verursachte.
1984
Am 11. August brach nach starkem Regen am Postsportplatz der Damm des Planitzer Baches, ebenso traten Galgen- und Mittelgrundbach über die Ufer.
Der Planitzbach überschwemmte die Keller der Bergbaupoliklinik und das Gebiet an der Lothar Streit- und Breithauptstraße. Die Produktion im Steinkohlenwerk "August Bebel" mußte unterbrochen, die Patienten der Bergbauklinik in das "HBK" verlegt werden. Auch wurden etliche Neuwagen in einem Autohaus an der Uhdestraße geflutet. Auf der Reichenbacher Straße schoss das Wasser in Straßenmitte aus Gullys empor. Der Olzmanntunnel stand fast bis unter die Decke voll Wasser.
1987
Ein äusserst strenger Winter mit Temperaturen unter Minus 20°C und Schneehöhen bis 50cm.
Bereits um den Jahreswechsel gab es Teils strenge Nachtfröste und nach einer kurzen Milderung begann es am 7. Januar zu schneien und Luftmassen polaren Ursprungs (durch ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer) wurden von Nordrussland in unsere Region *gepumpt*.
Am 9. Januar fallen erneut 25cm Neuschnee und am 11. Januar meldeten Leipzig und Dresden Minimumtemperaturen unter -22°C.
Höhepunkt der Kältewelle war der 14. Januar an welchem die Höchstemperatur bei -15°C stoppte.
Zahlreiche Schäden und Behinderungen gab es in unserer Stadt durch den anhaltend strengen Frost.
1997
21. Juli
langanhaltender Regen
Im Zeitraum vom 18. Juli bis einschließlich 21. Juli wurden in Zwickau 115mm Niederschlag gemessen, davon fielen allein am 18. Juli 52mm.
Über Schäden durch Hochwasser ist mir derzeit nichts bekannt.
2002
Am frühen Morgen des 13. August eskalierte auch in Zwickau die Hochwasserlage. Der Muldepegel stieg auf 4,50 Meter und an verschiedenen Stellen brachen die Dämme. So kam es zu großen Überschwemmungen in Wilkau-Haßlau, der Nordvorstadt und in anliegenden Gemeinden wie Mülsen, Schlunzig und Wulm.
Fortsetzung folgt
Quellen:
Zwickauer Chronik von Emil Herzog
Chronik der Stadt Zwickau - Löffler/Peschke
Chronik des Erzgebirges
Freie Presse
Stadtarchiv Zwickau
Pfarramt Wildenfels
Wildenfelser Anzeiger
Schönburgisches Archiv
Chronik von Glauchau, Eckhardt 1882
Eisenbahnen in Sachsen
Ein besonderer Dank an Frau Monika Badock(†), Wildenfels